STOLPERTEXTE: STIMMEN AUS DER VERGANGENHEIT
Lesung
Leo Baeck Institute New York
Mitwirkende
Ulrike Draesner,
Norbert Hummelt,
Karosh Taha,
Ruth-Maria Thomas,
David Brown,
Nora Pester
Was bleibt, wenn die letzten Zeitzeug:innen verstummen? In den Archiven des New Yorker Leo Baeck Institute werden zehntausende Familiensammlungen, private Aufzeichnungen, Memoiren, Briefe und Tagebücher bewahrt, die vom Leben, Alltag und den Erfahrungen deutschsprachiger Jüdinnen und Juden berichten. Zum ersten Mal seit 1955 haben sich deutschsprachige Autor:innen nun mit diesen persönlichen Sammlungen auseinandergesetzt.
Das Ergebnis sind “Stolpertexte”, kurze literarische Texte. Ähnlich der Stolpersteine unterbrechen sie alltägliche Routine und erinnern im Hier und Jetzt an die Leben und Hoffnungen der Menschen, denen unter der Nazi-Terrorherrschaft alles genommen wurde.
Von den Chancen und Herausforderungen, die Literatur als Erinnerungsmedium bietet, berichten Ulrike Draesner, Norbert Hummelt, Karosh Taha, und Ruth-Maria Thomas. Gemeinsam mit David Brown vom Leo Baeck Institute – New York | Berlin stellen Sie das Projekt und ihre daraus hervorgegangenen Texte vor. Nora Pester, Leiterin des Capa-Haus und Verlegerin bei Heintrich & Hentrich, moderiert.
Ausstellungseröffnung „Die Villa“
Ausstellung
Leo Baeck Institute New York
DIE VILLA
AUSTELLUNG ZUR GESCHICHTE DES HAUSES IN DER WÄCHTERSTRASSE 34
Eröffnung mit Prof. Dr. Ulrike Draesner und Studierenden
1907 erwirbt der Druckereibesitzer J. Giesecke ein Grundstück in einem Leipziger Nobelviertel. Die wechselvolle Geschichte der Villa in der Wächterstraße 34 beginnt.
Wie in einem Brennglas spiegelt sich in ihr das deutsche 20. Jahrhundert: die gewaltvolle Enteignung der jüdischen Familie Heine und Nutzung durch die NSDAP; nach 1945 die Umwidmung zum Gästehaus der Volkspolizei – inklusive Staatssicherheit im Keller; die gescheiterten Versuche der Familie Heine um Rückerstattung des Kunstbesitzes; in den 1990ern der Erwerb durch die Universität und seit 1995 der Sitz des renommierten Deutschen Literaturinstituts Leipzig.
Zur Eröffnung spricht Ulrike Draesner mit Studierenden des Literaturinstituts über die Recherchen und die Konzeption. Im Anschluss lesen Studierende ihre “Stolpertexte”: Nach dem Modell der Stolpersteine werden die Schicksale einzelner vom NS vertriebener oder ermordeter Menschen erzählt.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Leo- Baeck-Institute in New York und der Agentur terz in Berlin.