Katja Lange-Müller

Komik und Ironie im literarischen Text

In der neueren Literatur gibt es nur sehr wenige Texte, die auf Komisches, auf Ironie (auch bittere) gänzlich verzichten. Dies hat zum einen sicherlich mit dem Zustand der Welt zu tun (“… immer lacht ihr und scherzt ihr, o Freunde; ihr müßt, o Freunde, ihr müßt, denn dies sollen Verzweifelte nur.”), zum anderen aber auch damit, daß die klugen Autorinnen und Autoren wissen, der grinsende, der lachende Leser ist ein verführter Leser, einer, der aufs Geschriebene physisch (Mundwinkel, Zwerchfell) reagiert, das Buch also wahrscheinlich so schnell nicht mehr weglegen wird.
Das Komische in allen Facetten will ich – anhand der Texte der Studenten – mit ihnen gemeinsam suchen und untersuchen. Welche Möglichkeiten hat es? Welche Grenzen? – Im Gedicht, in der Erzählung, im Roman.
Empfohlene Lektüre dazu: Heinrich von Kleist “Sämtliche Anekdoten” (Reclam), Wendikt Jerofejew- “Die Reise nach Petruschki” (Serie Pieper), Gedichte von Robert Gernhardt.

Prosa