Endspiele der Modern? Das Werk Samuel Becketts
„Nicht mehr um zu gewinnen, sondern um zu scheitern.” („Malone stirbt). Samuel Beckett ist ein Säulenheiliger der Literatur des 20. Jahrhunderts. Aber wird er auch gelesen? Mit seinen formal und sprachlich zum Teil sehr reduktionistischen, ‚Modellen‘ hat er neue Spielformen eingeführt. Wie differenziert sich seine Poetik des Scheiterns, das Ende nach dem Ende, in den von ihm bedienten Gattungen Gedicht, Roman, Theaterstück, Hörspiel und Film aus?
Welches Sprach- und Spielverständnis liegt Becketts Literatur zugrunde? Speist sich eine solche Moderne möglicherweise aus ganz alten Quellen? Was könnte mit folgenden Sätzen aus „Malone stirbt” gemeint sein: „Es lohnt nicht mehr, den Worten den Prozeß zu machen. Sie sind nicht leerer als ihre Ladung.” Das Seminar ist multimedial angelegt: Filmische Dokumentationen von Becketts Theaterstücken, der Film „Film“ und Hörspiele stehen neben Lektüren im Zentrum des Seminars, das auch Übersetzungsproblematiken thematisieren wird.
Dem Seminar zugrunde gelegt werden folgende Werke von Samuel
Beckett
Gedichte: Flötentöne
Prosa: Texte um Nichts
Erzählungen: Erste Liebe, Der Ausgestoßene
Hörspiel: Worte und Musik, Cascando
Theaterstücke: Warten auf Godot, Endspiel, Das letzte Band, Glückliche Tage, Spiel, Kommen und Gehen, Atem, Nicht ich
Roman: Malone stirbt
James Knowlson: Samuel Beckett – Eine Biographie. (alle Suhrkamp)