Radio & Hörspiel - Zur Geschichte und Gegenwart einer Kunstform und ihres Mediums
Die Geschichte des Hörspiels kann nur mit der Geschichte des Radios zusammen erzählt werden. Es ist die Geschichte bemerkenswerter Pioniere – Dramaturgen, Ingenieure, Autoren und Regisseure -, die bereits zu Beginn dieser neuen Kunstform beinahe alle ästhetischen Möglichkeiten des Hörspiels erprobt haben. Auch die Mitteldeutsche Rundfunk AG als zweitälteste – Ostern 1924 in Leipzig auf Sendung gegangene – Radioanstalt in Deutschland wurde eine Hörspieladresse von Belang. Peter Huchel schrieb für das Leipziger Hörspiel und Günter Eich reichte hier sein Debütstück ein.
Die Radioarbeiten eines Bertolt Brecht, Günter Eich, Friedrich Dürrenmatt, einer Ingeborg Bachmann, Ilse Aichinger, eines Wolfgang Hildesheimer, Heiner Müller, Franz Fühmann, George Tabori oder Günter Kunert geben mitsamt ihrem einen Entstehungsfeld aufschlußreichen Einblick in die Rundfunk- und Hörspielgeschichte, die ohne enthusiastische Radioleute wie Alfred Braun, Heinz Schwitzke, Axel Eggebrecht, Ernst Schnabel, Gerhard Rentzsch, Hans- Jochen Schale, Werner Klippert oder Franz Hiesel nicht denkbar wäre.
Die Programm- und Produktionsprofile der öffentlich-rechtlichen Hörfunkveranstalter im deutschsprachigen Raum (ARD, Deutschland-Radio, ORF und Radio der deutschen und rätoromanischen Schweiz) werden überblicksweise den Abschluß dieses Hörspielseminars bilden.