Jochen Schimmang

Sexualität und Erotik als Gegenstand des Erzählens

Die Darstellung erotischer Spannung und sexueller Handlungen gehört seit jeher zu den schwierigsten Problemen in der erzählenden Literatur. Der Grat zwischen Kitsch auf der einen und mißlungener Direktheit auf der anderen Seite ist außerordentlich schmal, und selbst große Autoren sind an dieser Aufgabe gescheitert. Die Topoi der indirekten Schilderung von Sexualität sind heute weitgehend verschlissen und kraftlos. Auf der anderen Seite garantiert der Gebrauch von “four letter words” allein, der ja schon seit langem nicht mehr sanktioniert ist, noch nicht die angemessene Darstellung.
Dennoch hat es bis heute immer wieder Autoren gegeben, die das Problem eindrucksvoll gelöst haben. Anhand ausgewählter Textbeispiele sollen Gelingen wie Mißlingen gezeigt und untersucht werden. Die Seminarteilnehmer sind selbstverständlich eingeladen, eigene Versuch zu unternehmen.

Prosa