Jörg Schieke

Lyrische Verfahrensweisen im literarischen Text

Bei Auflagenhöhen zwischen 500 und 1000 Exemplaren wird das Schreiben und Publizieren von Lyrik mehr und mehr zum literarischen Wagnis. Demgegenüber finden sich lyrische Verfahren, über das Gedicht hinaus, heute auch in einer ganzen Reihe von Prosatexten oder im dramatischen Bereich. Viele Autoren nutzen traditionell lyrische Verfahrensweisen (Rhythmische Strukturierung, Bildhaftigkeit, Alliterationen etc.) und setzen sie im Text gegen das nur erzählende Moment. Ausgehend von diesen Überlegungen sollen neben dem “reinen” Gedicht auch Texte bzw. Textpassagen untersucht werden, die offensichtlich mit lyrischen Techniken arbeiten. Zu verweisen wäre etwa auf Herta Müller, Peter Bichsel, Christoph Meckel, Paul Nizon, aber auch auf die parodistischen Gedichte im Romanwerk Thomas Pynchon’s.

Zur Diskussion in diesem Seminar eignet sich also nicht nur das Gedicht, sondern genauso die Prosaminiatur oder der lyrisch gearbeitete Prosatext (bzw. -passage). Im Mittelpunkt stehen die Texte der Teilnehmer, Verweise auf literarische Beispiele sollen die Verständigung unterstützen.

Lyrik