Wege, Gewinne, Probleme literarischer Selbstbetrachtung
Die Beschäftigung mit der eigenen Person ist nicht immer ausdrücklich Ziel und Thema, allermeisten aber eine Quelle des Schreibens – Quelle mit Schubkraft. Selbsterforschung und Selbstdarstellung (bis hin zum Apologetischen, aber auch einfach die Freude, sich mitzuteilen), gehen ins Erzählen so oder so mit ein – nicht nur beim “Ich-”, auch beim “allwissenden” Erzähler und sogar beim Sachbuchautor. Es bringt Gewinn, dieses Element bei der eigenen Arbeit bewußt nutzen oder steuern zu können. Das Seminar soll dreierlei befördern:
1. Diskussion des genannten Zusammenhangs anhand von Beispielen (Belletristik, Autobiografien, Feuilletons, Sachbücher, Ratgeber) – mit Kurzreferaten nach Bedarf.
2. Aneignung und Ausprobieren von Methoden bewußter Selbstbefragung (Z.B. “vertikales Gedächtnis”) beim Entfalten von Stoffen und Themen – mit Übungen, die ohne allzuviel Selbstoffenbarung auskommen •
3. Besprechung bereits vorhandener Arbeiten und Projekte der Studierenden auch (aber nicht nur!) unter diesem Gesichtspunkt.
Literatur: Keine speziellen Angaben. Es sollte aber jede® einen autobiografischen Text seiner Wahl gelesen haben (insbesondere dort die Schilderungen der ersten Lebenshälfte) und im Seminar seine Eindrücke und Gedanken mitteilen.