S: Der Baader-Meinhof-Komplex. Terrorismus in der ostasiatischen und europäischen Literatur
Der Terrorismus steht seit langem auf der internationalen Tagesordnung – und ist oft genug mit revolutionären Ideen verbunden. Um morgen eine bessere Welt zu schaffen, in der es keinen Mord und keine Ungerechtigkeit gibt, meint man heute töten zu müssen. Das ist der verhängnisvolle Widerspruch revolutionärer Gewalt. Gegenstand des Seminars wird die Darstellung – oder auch Verleugnung – dieses Widerspruches sowohl in ostasiatischer als auch in europäischer Literatur sein, sowie die Frage danach, wie Terror, Tod und politische Gewalt in Texten unterschiedlicher kultureller und ästhetischer Ausprägung behandelt werden. Darüber hinaus soll es auch ganz direkte Einblicke in unsere Thematik geben. Ein Sprengstoffexperte soll im Seminar zu Gast sein. Es wird gelesen: Murakami Haruki: Untergrundkrieg – der Sarin Giftgas-Anschlag auf die U-Bahn von Tokyo (Japan); Yi Munyol: Der entstellte Held(Korea); Abe Kobo: Das Gesicht des Anderen(Japan); Heldenepos: Yi (China); Walter Laqueuer: Krieg dem Westen – Terrorismus im 21.Jahrhundert; J.Habermas u.a.: Gespräch mit H.Marcuse; Butz Peters: RAF. Außerdem: Das Buch Hiob (Altes Testament; Euripides: Medea; Nibelungenlied; A.Camus: Die Gerechten /Das Missverständnis; G.Büchner:Dantons Tod; H. Müller: Mauser)