S/WeS: T.S. Eliot
Thomas Stearns Eliot (1888–1965) ist eine Schlüsselfigur der literarischen Moderne. Sein 1922 erschienenes Langgedicht „The Waste Land“, das zu den einflußreichsten Texten des 20. Jahrhunderts zählt, wird im Mittelpunkt des Seminars stehen. Getreu Eliots Devise, wonach echte Dichtung kommunizieren kann, bevor sie verstanden wird, wollen wir die ästhetische Faszination dieses Gedichts (nicht zuletzt durch die Stimme des Dichters) auf uns wirken lassen – dann aber dieser Faszination nachspüren und die Machart, die Entstehungsgeschichte und die möglichen Deutungen dieses Textes zu ergründen versuchen. Einblicke in die frühere und spätere Lyrik Eliots und einige ausgewählte Essays werden das Bild abrunden. Bei alledem wird es uns darum gehen, festzustellen, was Eliot uns als Dichter heute zu sagen hat, und inwiefern die von ihm zuerst eingeführten lyrischen Techniken wie die Zitat-Montage und die „mythische Methode“ heute inspirierend wirken können. Praktische Übungen (Nachdichtung, Übersetzung, Kontrafaktur, Rezitation) sind vorgesehen, zeitige Absprache von Referatsthemen erwünscht.
Textgrundlage: T.S.Eliot, Gesammelte Gedichte 1909-1962, herausgegeben und mit einem Nachwort von Eva Hesse (Suhrkamp-Taschenbuch, zweisprachig).