Norbert Hummelt

S: Romantik

Als intellektuelle Antwort auf die Literatur und Philosophie der Aufklärung, Reaktion auf die Französische Revolution und ästhetischer Gegenentwurf zur Weimarer Klassik formierte sich in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts in Jena der Kreis der Frühromantiker um Novalis und die Brüder Schlegel. Kurz nach 1800 sammelten dann Brentano und Arnim in Heidelberg alte Volkslieder, und die Gebrüder Grimm sammelten Märchen, während Napoleons Truppen schon durchs Land marschierten. Tieck und nach ihm Eichendorff und E.T.A. Hoffmann entdeckten den Reiz des Unheimlichen in Erzählung und Gedicht, als nach dem Wiener Kongreß die Zeit der gesellschaftlichen Restauration begann. In der Musik erschloß Franz Schubert mit seinen Liedern ganze Welten so noch nie geäußerter Gefühle, und der Maler Caspar David Friedrich schloß sein geistiges Auge, um auf der Leinwand so noch nie gesehene Bilder einsamer Figuren in wild-erhabener Landschaft erstehen zu lassen. Wie gehört das alles zusammen – und was geht uns die Romantik heute noch an? – Diesen Fragen wollen wir nicht nur in diesem leseintensiven
Seminar nachgehen, sondern auch vor Ort in Dresden und der Sächsischen Schweiz, wohin uns vom 10. bis 12. Juni eine fest geplante (und auf die 18 bereits angemeldeten Teilnehmer begrenzte) Exkursion führen wird. Seminarbesuch für Exkursionsteilnehmer obligatorisch. Das Seminar steht auch Nichtreisenden offen. Wenn für die Fahrt noch Plätze frei werden, wird dies rechtzeitig bekanntgegeben. Mit dem Lesen sollte früh begonnen werden; eine Lektüreliste hängt bereits während der Semesterferien aus.

Theorie