You-Il Kang

S: Utopie unter der literarischen Lupe - vom Garten Eden bis zum geklonten Menschen in der ostasiatischen und in der Weltliteratur

“Die schwindelhafte Hoffnung ist einer der größten Übeltäter, auch Entnerver des Menschengeschlechts (Corruptio optimi pessima)” schrieb Ernst Bloch in seinem Buch “Das Prinzip Hoffnung”. Dann ist die Utopie, die der Höhepunkt der Hoffnung ist und von Bloch als Tagträumen genannt wurde, auch einer der größten Übeltäter, auch Entnerver der Menschheit? Vielleicht ist eine Utopie ein versunkener heiliger Gral? Besitzen die Menschen überhaupt den Grundriss einer Utopie oder einer besseren Welt? Wer sind wir, die wir ohne Zögern ständig von Utopie träumen, wo kommen wir her, wohin gehen wir, auf was warten wir, was erwartet uns?
In diesem Seminar stellen wir etliche Grundfragen nach Leben, Tod, Zeit, Ewigkeit, Unsterblichkeit und Glück im 21. Jahrhundert.
Eingeladen werden z.B. ein Pathologe (Anatomie), ein Gen-Forscher (Klonbaby), ein Ägyptologe (Unsterblichkeit), ein Physiker (Zeit), ein Drogenforscher (Drogen), ein Kunsthistoriker (Paradies in der Malerei). Wenn möglich, soll eine Anatomie-Stunde besucht werden.
Lektüre: Bibel: Genesis; San-hai-king: Chinesische Schöpfungs-mythen; Platon: Der Staat; Karl Mannheim: Ideologie und Utopie; Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung; Theodor W. Adorno: Noten zur Literatur; Friedrich Kümmel: Über den Begriff der Zeit; Günter Amendt: No Drugs No Future; Gao Xingjian: Berg der Seele; Christoph Hein: Die Ritter der Tafelrunde.

Theorie