Anatomie der Liebe in der ostasiatischen und europäischen Literatur
Ist Liebe pure Obsession? Ist Liebe eine Art blinder Wahn? Ist Liebe eine Art Droge? Ist die Liebe der stärkste Trieb der Welt?
Was ist eigentlich diese seltsame Anziehungskraft, die wir Liebe nennen. Warum sind wir Menschen so machtlos, wenn es um die Liebe geht – wie bei Orpheus, Medea, Antigone, Ariadne, Phädra, Penelope etc. Sind alle Symptome und Folgen des Verliebtseins wie Sehnsucht, Herzrasen, Erregung bis hin zum Liebestod nur die Folge des Hormonrausches? Oder ist Liebe nur das Feuerwerk der Hormone Dopamin, Noradrenalin oder Serotonin im Gehirn? Was ist die Chemie dieser Leidenschaft, woher kommt die enorme Intensität dieser Gefühle? Wie lange dauert das Verliebtsein an? Hält die Liebe wirklich nur solange, wie die Hormone noch brodeln? Liegt das einzige Ziel dieses Wahnsinns nur in der Fortpflanzungsstrategie des Menschen? Sind Menschen ursprünglich monogam oder promisk? Was ist Ehebruch, Inzest, Homosexualität, käufliche Liebe, Eifersucht und Hass.
Das Seminar bietet einen kleinen Ausflug in das Labyrinth der Liebe. Wir laden einen Anthropologen, einen Evolutionsforscher, einen Sexualforscher, einen Scheidungsanwalt ein. Wir verfolgen mit einem Richter am Leipziger Amtsgericht den zur Zeit beispielslosen Inzestfall des Geschwisterpaares Susan K. und Patrick S. aus Zwenkau. Am Ende besichtigen wir gemeinsam ein Bordell.
Es wird gelesen und referiert:
Plato: Symposien Euripides: Medea
Bibel: Das Hohelied Salomos
T. Mann: Der Tod in Venedig
T.S. Eliot: The Lovesong of J. Alfred Prufrock
V. Nabokow: Lolita
Mishima Yukio: Liebesdurst
M. Duras: Der Liebhaber
G.G. Marquez: Erinnerung an meinen traurigen Huren
Helen Fischer: Warum wir lieben