Juli Zeh

Blut, Schweiß und Tränen: Das Schreiben eines Romans

Es ist die schönste und zugleich schwierigste Sache der Welt, das zu beginnen, in der Mitte durchzuhalten und am Schluß zu vollenden, was man gemeinhin einen “Roman” nennt. Deshalb möchte ich alle prosaversessenen Studenten einladen, sich dieser Angelegenheit in theoretischer und praktischer Hinsicht zu nähern.
In einer Mischung aus Werkstatt- und theoretischem Seminar möchte ich mich (weniger in literaturwissenschaftlicher, als in schreibpraktischer Hinsicht) mit verschiedenen Elementen beschäftigen, um die man beim Schreiben eines Romans schlecht herumkommt: Die Idee, das Konzept, die Recherche, die Wahl der Perspektive (mein Lieblingsthema!), der erste Satz, das erste Kapitel, die Figurenpsychologie, die Dramaturgie, die Schreibkrise, das Zu-Ende-Bringen. Wie man sich denken kann, sollen und können keine (Erfolgs-) Rezepte erarbeitet oder verkündet werden. Ich stelle mir eher vor, daß im Gespräch über die schönste Sache der Welt neue Ansätze, Inspirationen und Lust aufs Schreiben entstehen, während en passant ein paar handwerkliche Fragen geklärt werden.
Voraussetzungen für die Teilnahme: Bereitschaft zur aktiven, lesenden und schreibenden Mitarbeit

Prosa