Das Gedicht vom Anfang bis zum Ende. Textleben und Lebenstext
Momente des allerersten Beginns: Gedichte „sehen” und „hören” und “sprechen” – gibt es Wahrnehmungszustände zum Gedicht? Die Kindgestalt des Gedichts – und die lange, nervende Arbeit am Text: wie werden ich und mein Text dabei (noch) besser? Formen des angebrachten Zweifels, der produktiven Kritik und der Demut vor dem Gedicht und seiner Sprache. Wir messen uns dabei mit den Besten und überprüfen, worin ihre Güte besteht und worin vielleicht auch nicht. Jeder Teilnehmer ist aufgefordert, nicht nur seine eigenen Texte, sondern auch die seiner Favoriten aus der Literaturgeschichte mitzubringen und vorzustellen. Wir widmen uns Einzelfragen: Was ist mein Material? Das Faktische, konkrete: wozu im Gedicht? Das Entfalten der Zeitschichten, in die der Gedichtkern eingelagert ist, die Linien seines Magnetfelds durch Geschichte, Biographie, Technik. Die Genauigkeit des Gedichts.
Die präzise Arbeit des Gedichts am Nichtverbalisierbaren. Das Stumme, Nichtparaphrasierbare und seine existentielle, singuläre Herkunft. Gedichte schreiben: eine komplizierte Art zu existieren.