WeS: Lyrik. Nagelprobe und Windkanal. Kritischer Umgang mit dem eigenen Text
Der Punkt, an dem ich mit meinem Gedicht nicht mehr weiterkomme, weil ich den Abstand verloren habe oder weil es mir fertig scheint. Den eigenen Text hinterfragen und ihn so wieder öffnen. Auge und Ohr, wem kommt was spanisch vor? Die Verfremdung durch Zeit und Fremdinterpretation. Urteilsvermögen gegenüber dem eigenen Text und dem des andern. Geburts- und Taxierhilfe durch fremde Paralleltexte. Die Stellung des Texts im eigenen Themen- und Formenspektrum. Wer war zuerst da, der Inhalt oder die Form? Die Zeitmarke am Ohr des Gedichts. Der Stimmungs- und der Erkenntniswert. Widerstand oder Unterwerfung gegenüber Platzhirschen. Stil versus Manier und Mode. Brauchen Dichter Charakter? Die Hoffnung auf einen eigenen Ton. Die Pflicht zur Neuheit. Das Gedicht als Patent. Wie sag ich’s meinem Epigonen? Gesamtwurf versus zitierbare Zeile. Was bleibt? – Wir üben uns im Ausleuchten unserer Texte, wagen Vorschläge und stellen uns dem beflügelnden Vergleich.