Ulrich Winters

Seminar: Des Kaisers neue Worte – Sprachen der Lyrik Sprachen der Werbung

Die Werbung vergewaltigt die Sprache. Im Dienst der Consumer Awareness wird jedem vermeintlichen USP mit den Nebelgranaten gnadenlos falschsprachlicher Hook-Ups und sinnfreier Bullet-Points eine Aura von Bedeutung verliehen. Alles klar? Das Seminar untersucht Werbe- und Marketingtexte als sprachliche Antimaterie, deren einziges Ziel die maximale Inhaltsvortäuschung bei minimaler Widerlegbarkeit ist. Das “wahrscheinlich interessanteste Seminar des Semesters” wird auch die Frage klären, warum in einem langen Pressetext über eine Jeanskollektion nicht ein einziges Mal das Wort “Hose” vorkommen darf. Indem wir einen Werbetext über die
gesundheitsfördernde Wirkung von Blausäure verfassen, eignen wir uns die präzise Substanzlosigkeit dieser Kunstsprache an. Was hat Sprache mit Wahrheit zu tun? Warum kann das Verfassen von Werbetexten dennoch ein Vademekum der Poesie sein? Und schließlich: Wie verdient man Geld als Werbetexter? Letzteres besprechen wir mit einem Marketing-Experten.
Material: “Tausend und eine Macht. Marketing und moderne Hirnforschung”, Werner T. Fuchs: Nichts ist unmöglich! Wolfgang Hars, Piper (2002), Lexikon der Werbesprüche, Wolfgang Hars, Eichborn (1999)

Lyrik