Werkstattmodul Szenisches Schreiben: WeS Dramatik - Dramaturgie des Konflikts
Konflikte sind Hauptinhalt und Hauptmerkmal szenischen Schreibens. Die dramatische Literatur handelt von konfliktreichen Begegnungen unterschiedlicher Klassen, verschiedener Generationen, nicht miteinander vereinbarer Interessen.
Verbotene Wünsche, unstillbare Bedürfnisse und nicht erwiderte Gefühle führen zu Konflikten bzw. deren Unterdrückung oder deren Überwindung. Figuren werden im Drama dadurch plastisch, wenn sie einen – wie auch immer gearteten – Wunsch nach Veränderung in sich tragen, oder wenn sie auf sie hereinbrechende Veränderungen zu verhindern suchen.
Welche Konflikte der dramatischen Literatur sind historisch? Was ist ihre heutige Dimension? Finden sich Entsprechungen in der Gegenwart? Welche Konflikte sind zeitlos? Gibt es Konflikte, die eine dramatische Umsetzung nicht zulassen, weil sie entweder zu klein oder zu groß, zu komplex, zu undurchschaubar sind? Falls ja: warum? Was sind die Merkmale dieser problematischen Themenstellungen?
Wie kann es gelingen, trotzdem diese Themen im Theater zu behandeln?
Neben Schreibübungen und Stückentwürfen der Teilnehmer werden in dem Seminar die Konfliktsituationen ausgesuchter Stücke der dramatischen Weltliteratur untersucht. Das Modul ist die Fortsetzung des von Jens Groß im vorigen Semester mit dem Seminar „Dramatik – Stückanfänge und darüber hinaus“ begonnenen Moduls.