Juli Zeh

WeS Dramaturgie: Arbeit am Plot: Handlung, Spannung, Figuren

(nur für Studierende des Diplomstudiengangs anrechenbar)

Standardmäßig wird der deutschen Gegenwartsliteratur vorgeworfen, sie könne keine “Geschichten erzählen”. Wie alle Klischees ist auch dieses sicher nicht zutreffend, enthält aber vielleicht einen wahren Kern. Jedenfalls beobachtet man bei vielen deutschen Autoren einen gewissen Unwillen, sich mit Plotfragen auseinanderzusetzen. Dies mag von einem gewissen Unverständnis herrühren, was Dramaturgie eigentlich sei. Dieses Seminar will sich vor dem Hintergrund dramaturgischer Fragen mit größeren Schreibvorhaben auseinandersetzen. Dabei soll der Gattungsrahmen bewusst weit offen gehalten werden. Ausdrücklich erwünscht sind Ideen und Ansätze zu Romanen, längeren Erzählungen, Drehbüchern, Theaterstücken und Hörspielen. Unser Bemühen wird dem Versuch gelten, in den verschiedenen Textformen Gemeinsamkeiten bezüglich der Erzählstruktur, also der Entwicklung von Handlung und Figuren, aufzuspüren. Im theoretischen Teil werden wir uns einerseits mit Hollywoodfilmen beschäftigen, in denen die aristotelische Dramaturgie ihr letztes Refugium gefunden hat. Andererseits sollen konkrete Arbeitsverfahren betrachtet werden, mit deren Hilfe sich Plotideen zu tragfähigen Geschichten ausbauen lassen. Der Schwerpunkt liegt werkstattgemäß auf der Besprechung und Entwicklung von Schreibkonzepten, unfertigen oder auch bereits fertigen Texten der Seminarteilnehmer.

Prosa