Grundlagenmodul Erzähltheorie I
Die literarische Praxis zeigt, daß erzähltheoretische Fragestellungen dem Verfassen eines Textes mehr oder weniger bewußt voranlaufen bzw. diesen regulativ begleiten können. Das Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten Ansätze der Erzähltheorie. Mithilfe eines spezifizierten Begriffsapparates rekonstruieren die verschiedenen erzähltheoretischen Modelle die Makro- und Mikrostrukturen erzählender Texte wie z. B. den Modus des Erzählens, zeitliche Dispositionen (Dauer u. a.) oder die Position („Stimme“) des Erzählers. Fragen nach dem Autor, nach dem Erzähler und dem Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit oder z.B. der Differenz von direkter Rede und innerem Monolog stehen im Zentrum der Beschäftigung mit den theoretischen Quellentexten. Begriffe wie „Ich-Erzähler“, „auktorialer Erzähler“ und „personaler Erzähler“ oder „Fokalisierung“ werden im Laufe des zweisemestrigen Moduls ebenso geklärt wie die narratologischen Termini „autodiegetisch“, „extradiegetisch“, „homodiegetisch“ oder „metadiegetisch“. Vorbereitende Lektüre: Fludernik, Monika: Einführung in die Erzähltheorie. Darmstadt: WBG 2006. Martinez, Matias; Scheffel, Michael: Einführung in die Erzähltheorie. München: C .H. Beck ²2003. Stanzel, Franz K.: Theorie des Erzählens. Göttingen: Vandenhoeck 1995 (1979). (= UTB. 904.) Vogt, Jochen: Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in Erzähltechnik und Romantheorie. Wiesbaden: VS Verlag 82005