Werkstattmodul Techniken des Erzählens: Der kurz aufblitzende und der lang strahlende Gedanke
„Wie bekommt man vage Gedanken und Vorstellungen dazu, sich mit der Wirklichkeit zu verbinden, die sie hervorrufen soll, damit nicht bloß die Gedanken zum Ausdruck kommen, sondern auch die Wirklichkeit selber?“ (Inger Christensen). Sicher nicht durch bloße Abbildung. Vielleicht muss der Gedanke sich durch und in der Sprache seine Räume schaffen, er muss in die vorhandenen Räume des Textes passen und noch in die kleinsten Räume zwischen den Wörtern sickern – die er selbst schafft. Ist der Gedanke Qualm, der aufsteigt, wenn der Text Brennglas über etwas zu Betrachtendem ist? Oder ist der Gedanke das Brennglas? Ein Seminar auch für kürzere bis kürzeste Prosa. Ein Seminar über Weltraum, Museumsvorplatz, Wiese, das Innen. Prosagedicht, Diarium, Brief, Notiz, Vortrag, die Formen sind dabei unendlich und variabel. Literatur: Evtl. könnten wir zusätzlich zu den Texten der Studenten Auszüge aus folgenden Büchern lesen (ich stelle einen Reader zusammen): Rosemarie Waldrop: The Ground is the Only Figure. In: Dissonance (if you are interested), The University of Alabama Press, 2005. Elke Erb: Die Crux, Urs Engeler Editor, 2003. Monika Rinck: Ah das Love Ding, bzw. Rincks Ding- und Tierleben, kookbooks, 2006. u. 2009 John Cage: Silence, Suhrkamp-Verlag, 1995. Peter Handke: Gestern unterwegs, Jung und Jung, 2005.