Vertiefungsmodul Lyrik: Spielregeln – Regelspiele
Einbildungskraft schafft noch keine Worte, fessellose Imagination fängt keinen Text. Diese Erfahrung macht jeder spätestens dann, wenn er beim Versuch, seine poetischen „Ahnungen“ zu materialisieren, ins reflektierende Stocken gerät. Dem drohenden Leerlauf könnte eine freiwillige Selbstbeschränkung entgegenwirken bis hin zur Selbstauferlegung von Regeln der Metrik, Silbenzahl, Syntax, Wortwahl und Wortbildung. Entscheidungen müssen getroffen werden. Eine solche Poetologie als Organon der Wort- und Gestaltfindung verkehrt die Unfreiheit der Freiheit in die Freiheit der Regel. Im Seminar sollen diese oftmals in Texten bereits angelegten Regularitäten anhand der Gedichte der Teilnehmer explizit gemacht werden als Anregung, Rohfassungen fortzuschreiben und bereits fertiggestellte Gedichte zu überarbeiten.