Werkstattmodul Poetik des Gegenwartsdramas: Wer spricht da?
Diese Frage stellt sich nicht mehr allein für Prosa und Lyrik. In aktuellen Theatertexten/Inszenierungen geht die Variation der Erzählperspektiven meist über dialogisch, monologisch oder chorisch organisierte Sprechakte von Figuren/Charakteren hinaus. Die Verwendung von diversen Textformen als Ausgangsmaterial (Roman, Tagebuch, historisches Dokument, Drehbuch, Traktat u.a.) für das Theater und die Montage mit dokumentarischem Material, Kommentarebenen, (Bild-)Beschreibungen zu Texturen und Textflächen, sowie der denkbare Einsatz zusätzlicher medialer Ebenen schaffen für Theaterautoren neue Anforderungen/Freiheiten jenseits eines klassischen Stückaufbaus. Heutige Inszenierungsweisen setzen Schauspieler/Darsteller/Akteure oft mehrdimensional bzw. im Sinne einer multiperspektivischen dramatischen Struktur ein als Figuren, Charaktere, Erzähler, reale Personen, Selbst-Darsteller/Performer, als Chöre oder Nicht-Personen/Körper. Wer also spricht? Diese Fragestellung ermöglicht und fordert neues Material für die Theaterarbeit. Anhand des von den Studierenden entwickelten szenischen Materials (Stückentwürfe, Fragmente, Szenen, Textflächen) wollen wir die Möglichkeiten unterschiedlicher Erzählperspektiven und -techniken für den szenischen Raum im gemeinsamen Gespräch und in szenischen Versuchen prüfen. Bitte senden Sie Ihre dafür entwickelten Theatertexte bis zum 30.09.13 an: rmreinhardt@gmx.de