Poetik, Stilistik: „Schlechte Wörter“: Metamorphosen moderner Poetik
„Ich bleibe am Rand. Nichts von der Strömung, die soll mich verschonen.“ So schrieb Ilse Aichinger 1976 in ihrem eigensinnigen Prosagedicht „Insurrektion“ – und dieses Bekenntnis zur Existenz am Rand war auch ein Akt des Widerstands gegen die Herrschaft der gefälligen Formulierung und gegen die vorschnelle „Bildung von Zusammenhängen“. Das Seminar befasst sich mit der Entwicklung der modernen Autoren-Poetik im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert, und eröffnet den Studierenden die Möglichkeit, in der Auseinandersetzung mit den avanciertesten Konzepten des literarischen Schreibens ihre eigenen Poetiken und „Insurrektionen“ zu konturieren. Gelesen und diskutiert werden u.a.: Ilse Aichinger: „Schlechte Wörter“; Günter Eich: „Thesen zur Lyrik“; Thomas Kling: „Botenstoffe“; Ulf Stolterfoht: „Wurlitzer Jukebox Lyric FL. Münchner Rede zur Poesie“; Texte der Studierenden