Prosa II
In welche inneren Landschaften führen wir den Leser? Wie viel Raum gewähren wir uns und ihm? Im Seminar werden wir anhand der Prosatexte der Studierenden über die Spannung zwischen Nähe und Distanz des Schreibenden zum Erzählten sprechen und über andere grundlegende Fragen: Ist Schreiben ein Mittel zur Erkenntnis? Wie viel hat unser Schreiben mit dem Interesse an uns selbst und wie viel mit dem Interesse an der Welt zu tun? Oder ist das ein- und dasselbe? In welchen Passagen ist ein Text an der Gegenwart festgeknüpft und wo zielt er, ausgehend vom erzählten Inhalt, auf das darunter liegende Eigentliche ab? Was ist dieses Eigentliche? Literatur: Heiner Müller: „Todesanzeige“ und „Bildbeschreibung“. Interview Raddatz mit Heiner Müller: „Für immer in Hollywood“, Gespräche III, S. 459-475. Juan Rulfo: „Der Llano in Flammen“, insbesondere die Erzählung „Talpa“. Robert Walser: „Der Spaziergang“. W.G. Sebald: „Die Ringe des Saturn“. Jenny Erpenbeck: „Tand“.