Monika Rinck

Poetik, Stilistik: Negativität und Ramsch

Negativität und Negation in experimenteller Prosa, Theorie und Gedicht, anhand von ausgewählten literarischen und theoretischen Texten, sowie im produktiven Selbstversuch. Oft erweist sich Freiheit eher im Neinsagen als in der Affirmation. In diesem Seminar widmen wir uns der befreienden Negation, der Schwierigkeit nein zu sagen und dem Ausgeschlossenen. Das böse Wort könnte das erlösende Wort sein, die Streichung zeigt sich zuweilen als einzige Lösung. Doch beim Hantieren mit der Negativität tritt aus dem Hintergrund der Ramsch hervor oder es bleibt gar nichts mehr übrig. Was verneine ich aus guten Gründen, was lasse ich aus, wo stelle ich die Vorzeichen um? Lade ich mich parasitär an schlechten Dingen auf, oder weise ich in kritischer Absicht auf sie hin? Machen wir uns an die Arbeit der Unterscheidung. Neben der Lektüre ausgewählter Texte (zum Beispiel von Juliana Spahr, Julia Kristeva, Sianna Ngai, Jennifer Doyle, Mara Genschel, Ellen Hinsey, Ann Carson, Marguerete Duras, Denise Riley, Emile Benveniste, Ilse Aichinger, Sema Kaygusuz, Rosmarie Waldrop, Lisa Robertson, Adriana Cavarero, Benjamin Noys, Klaus Heinrich), wird Raum bleiben zur Textbesprechung. Die Texte werden rechtzeitig in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Die Bereitschaft englische Texte zu lesen, wäre wünschenswert. Im Zweifelsfall suchen wir nach einer anderen Lösung.

Prosa