Norbert Gstrein

Schreibweisen erzählender Prosa

Entscheidungen am Anfang. Ein Schriftsteller sein oder schreiben – und was ist, wenn mir nie ein Meisterwerk gelingt? Die Wahl der Perspektive im Leben und in der Kunst. Muss es die erste Person Präsens sein? Wer erzählt? „Ich“ oder „er“ oder „sie“ oder welches Pronomen auch immer? Die eigene Geschichte erzählen, als wäre es die Geschichte von jemand anderem, die Geschichte von jemand anderem erzählen, als wäre es die eigene, wie Robert Frost es ausgedrückt hat. Anfangen, einen ersten Satz schreiben, einen zweiten und dann so weiter und unbekümmert und verwegen vorausblicken, als hätte die Welt genau auf diese Anfänge gewartet. Die notwendige Dosis Größenwahn, ohne die es nicht geht, und die Demut, die es braucht.

Prosa