Prosa II: Das Erzählen und der Realismus
In welchem Verhältnis steht mein Text zur Wirklichkeit? In diesem Werkstatt-Seminar werden wir anhand der Texte der Teilnehmenden und anhand von Fremdtexten untersuchen, welche Strategien es im Erzählen gibt, sich zur Realität zu verhalten und inwiefern der Sprache und dem Erzählen überhaupt zu trauen ist. Wir werden auch fragen, wie viel unser Schreiben mit uns persönlich, und wieviel es mit der allgemeinen „condition humaine“ zu tun hat. Kommt das Erzählen in die Welt, oder begegnet uns die Welt immer schon als Erzählung? Und inwiefern kann und muss Sprache die Gemachtheit der Gegenwart sichtbar machen? Am Beispiel der Texte der Studierenden wird uns interessieren, wie sich diese Fragen im Erzählen manifestieren – in der Handlung, der Erzählperspektive oder dem Stil. Referenztexte: Giorgio Agamben: Die Erzählung und das Feuer. Andrzej Stasiuk: Der Osten. Svetlana Alexijewitsch: Der Krieg hat kein weibliches Gesicht. Witold Gombrowicz: Trans-Atlantik. Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther. W.G. Sebald: Die Ausgewanderten