Matthias Nawrat

Schreibweisen der erzählenden Prosa: Zwischen Material und Text

Was will ich erzählen und warum? Wann habe ich den richtigen sprachlichen Hallraum geöffnet? Und wie bedeutend ist die Wahl der Erzählperspektive? Dieses Seminar fängt ganz am Anfang an: Anhand der Texte der Teilnehmenden wird es um die Frage gehen, wie der Erzählgegenstand seine Form findet – oder verhält es sich doch umgekehrt? Eingereicht werden können Erzählungen, kurze Prosa, Romananfänge etc. Wir werden auch fragen, wie in einem Text die Illusion von Realität entsteht, selbst wenn seine Handlung nicht in der Realität „spielt“. Was ist das Feuer, von dem Giorgio Agamben in seinem Essay „Die Erzählung und das Feuer“ spricht? Und was sind die Momente der Überschüssigkeit, die einen Text erst zu Literatur machen – die Ungereimtheiten, Brüche, die Sprödigkeit, das Zuviel, kurz: der lebendige Widerstand des Materials? Referenztexte: Giorgio Agamben: Die Erzählung und das Feuer. Ilse Aichinger: Kleist, Moos, Fasane. Bruno Schulz: Die Zimtläden. Katja Lange-Müller: Verfrühte Tierliebe. Ota Pavel: Der Tod der schönen Rehböcke

Prosa