Kerstin Preiwuß

Literaturtheorie: Gefühlshaushalt

In jeder landläufigen Erklärung von Lyrik findet man die Aussage, dass Lyrik auch Ausdruck von Gefühlen ist. Was ist damit gemeint? Ist es die Stimmung, die das Gedicht heraufbeschwört, ist es die Stimmung, aus der heraus man es schreibt? Braucht man die Affekte beim Schreiben oder ist es besser, sie zu sublimieren? Ihre genuine sprachliche Umsetzung jedenfalls ist für jedes Gedicht notwendig, ob nun experimentell oder konventionell oder confessional. In den ersten Sitzungen wenden wir uns exemplarisch dem Spektrum zu, das der Dichtung zur Verfügung steht. Der zweite Teil des Seminars beschäftigt sich mit den Texten, die in der Auseinandersetzung mit dem Thema entstehen. Nebenbei interessiert, was Gefühl und Gefühligkeit unterscheidet und ob Diktatoren stets kitschige Gedichte schreiben.

Theorie