Vertiefung Formen der Lyrik: Wortlos - im Gedicht (Nature Writing)
Flora und Fauna, Wasser und Luft sprechen nicht (in Wortsprache). Stumm sind sie ebenfalls nicht. Wie erscheinen sie in Gedichten? Das Modul widmet sich der Erarbeitung von „Sprachlosem“ in lyrischen Texten der Studierenden und den damit verbundenen theoretischen und praktischen Fragestellungen. In der zweiten Hälfte des Seminars werden eigene Arbeiten vorgestellt und diskutiert (und nach der Überarbeitung als schriftliche Hausarbeit abgegeben). In der ersten Hälfte wird diese Arbeit vorbereitet durch Referate zu Positionen und Beispielen der „Naturlyrik“ der letzten 200 Jahre (Schwerpunkt: Lyrik im „Anthropozän“) und durch eine Einführung in das (anthropologische) Konzept der Liminalität. Fragen nach der Übersetzung von Gedichten, der Rolle von Stimmlichkeit, Oralität und Körper(sprachen) werden im gemeinsamen Gespräch erörtert bzw. in Übungen (Textanalyse, Übersetzungen) untersucht. Ziel des Seminars ist es, Ihre sprachlichen Arbeitsinstrumentarien zu schärfen und Randbereiche der Sprechbarkeit zu erschließen. Für interessierte Teilnehmerinnen des Seminars besteht im Sommersemester 2020 voraussichtlich die Möglichkeit, in Oxford an einem mehrtägigen Austausch mit Studierenden der Universität Oxford zu den Themen Gedichtübersetzung/Nature Writing teilzunehmen.