Isabelle Lehn

Formen des Erzählens

Wut ist eine Zeitdiagnose, das prägende Gefühl unserer Gegenwart. Seit der Begriff „Wutbürger“ 2010 zum Wort des Jahres gekürt wurde, hat sich die gesellschaftliche Stimmungslage nicht abgekühlt. Die Debattenkultur wird immer wütender, wir kommunizieren impulsiv und aggressiv, berauschen uns an der eigenen Wut. Aber Wut ist nicht nur destruktiv und irrational, überheblich und selbstgerecht, sondern auch ein leidenschaftliches Empfinden, das produktive Energien freisetzt. Wut kann ein starker Schreibimpuls sein und literarischen Charakteren dringliche Handlungsmotive verleihen. Im Zentrum der einsemestrigen Prosawerkstatt stehen Texte über die Wut und wütende Texte.

Prosa