Norbert Hummelt

Poetik, Stilistik: Hölderlin

Friedrich Hölderlin gilt als schwieriger Dichter, manche halten ihn für überspannt. Das beginnt schon mit Goethe, der dem jungen Kollegen empfiehlt, sich in kleinen Formen einfachen Gegenständen zuzuwenden. Hölderlin hält sich nicht daran. Seine ernste Auffassung vom Gedicht als etwas Heiligem, einem Geschenk, das die Schicksalsgöttinnen zuteilen oder verweigern können, treibt ihn unbeirrbar immer weiter an. In der Nachfolge Klopstocks schreibt er in antiken Odenmaßen, in seinen großen Elegien vom Abschied der Götter und ihrer Wiederkehr entlockt er dem Deutschen unbekannte Töne und Stimmungen, in seinen freirhythmischen Gesängen schafft er eine neue Formensprache. Wie können junge Dichterinnen und Dichter heute Hölderlin lesen? Verbindliche Textgrundlage: Friedrich Hölderlin, Gedichte. Hrsg. u. mit Erläuterungen von Jochen Schmidt (Insel Tb), bitte schon vor Semesterbeginn einlesen! Wenn Interesse besteht, können wir eine Exkursion nach Tübingen ins Auge fassen.

Theorie