Erzähltheorie
Dieses Pflichtmodul behandelt Grundbegriffe und Entwicklungen der Erzähltheorie, wobei ein Überblick über das methodologische Setting der gängigen Narratologien (Franz K. Stanzel, Gérard Genette) und der Strategien erzählender Prosa geboten wird. An Beispieltexten aktueller Erzählliteratur wird die Triftigkeit der narratologischen Konzepte überprüft. Neben der Einsicht in Merkmale fiktionalen und faktualen Erzählens wird auch die aktuelle Debatte über Autobiografie und Autofiktion an exemplarischen Texten (von Maggie Nelson, Jan Wilm usw.) thematisiert. Der Wandel modernen Erzählens wird auch mittels Konfrontation tradierter realistischer Konzepte des späten 20. Jahrhunderts (z.B. Dieter Wellershoff, Marcel Beyer) mit jüngeren Verfahren des „Samplings“ oder Textrecyclings (z.B. Thomas Meinecke) beleuchtet. Gelesen und diskutiert werden u.a.: Thomas Meinecke: „Ich als Text. Poetikvorlesungen“ Berlin 2013. Jonas Lüscher: „Ins Erzählen flüchten“ München 2020. Dieter Wellershoff: „Das Schimmern der Schlangenhaut. Existenzielle und formale Aspekte des literarischen Textes“ Frankfurt a.M. 1996. Jan Wilm: „Literatur sollte Rezeption erschweren“ In: manuskripte, Heft 230 (2020).