Vertiefung Formen der Lyrik: Grenzphänomene des Poetischen
Die fortgeschrittene (post-moderne) Lyrik des 21. Jahrhunderts ist an einem ästhetischen Tipping-Point, einem prekären Kipp-Punkt angelangt, an dem sich bestimmte Traditionen und Entwicklungen nicht mehr weiterführen lassen und Effekte der Rückkopplung und Störmanöver einsetzen. Damit wird die traditionelle Versrede ausgebremst und auf andere Bahnen gelenkt, z.B. auf enge Bündnisse mit Fach- und Fantasiesprachen und Dekonstruktivismen aller Art. Thema und Übungsfelder des Seminars sind: • Verfahren der De-Komposition des „lyrischen Ichs“ • Strategien der Zerlegung des Skripturalen • Methoden des Bedeutungsentzugs • Abweichende Alphabete und Fantasiesprachen • Radikalisierungen der Konzepte des Lettrismus und der Lautsprachen-Dichtung • „Translinguale Poetik“, intermediales „Genrecrossing“, ästhetischer Vandalismus. Referenztexte sind u.a.: Ernst Herbeck: „Der Hase!!!! Ausgewählte Gedichte“. Dieter Roth: Gedichte und „Dilettantische Meisterwerke“. Uljana Wolf: „Etymologischer Gossip“ („Ausweisen. Einschreiben“). Mara Genschel: „Referenzfläche“. Clemens Setz: „Die Bienen und das Unsichtbare“ (Gedichtbeispiele). Konzepte, Poetiken und Texte der Studierenden