Michael Lentz

Erzähltheorie

Die literarische Praxis zeigt, dass erzähltheoretische Fragestellungen dem Verfassen eines Textes mehr oder weniger bewusst voranlaufen bzw. diesen regulativ begleiten können, auch in der Abweichung. Das Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten Fragestellungen der Erzähltheorie. Mithilfe eines speziellen Begriffsapparates rekonstruieren die verschiedenen erzähltheoretischen Modelle die Makro- und Mikrostrukturen erzählender Texte wie z. B. den Modus des Erzählens, zeitliche Dispositionen (Dauer u.a.) oder die Position („Stimme“, „Fokalisierung“) des Erzählers. Fragen nach dem Autor, nach dem Erzähler, dem Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit und dem Tempus oder z.B. der Differenz von direkter Rede und innerem Monolog stehen im Zentrum der Beschäftigung mit den theoretischen Quellentexten. Begriffe wie „Ich-Erzähler“, „auktorialer Erzähler“ und „personaler Erzähler“ oder „Fokalisierung“ werden im Laufe des zweisemestrigen Moduls ebenso geklärt wie die narratologischen Termini „autodiegetisch“, „extradiegetisch“, „homodiegetisch“ oder „metadiegetisch“.

Theorie