Essayistik: „Versuch“ kommt von „Versuchen“ – Essay-Werkstatt zum Thema „Herkunft“
Der Essay trägt seiner Wortgeschichte nach sowohl das Radikale – den „Versuch“/das Experiment – als auch das „Wiegen/Wägen“ und damit eine gewisse Vorsicht in sich. Im autofiktionalen Essay kommt beides zusammen: das Bekenntnis zur eigenen Subjektivität erfordert besondere Regeln. Autofiktionale Figuren (wie etwa die eigenen Eltern) bedürfen einer besonderen Reflexion, vor allem was die Schreibhaltung und damit auch den Ton und den Stil eines jeweiligen Textes betrifft. Thematisch gerahmt ist die Werkstatt durch das Feld der „Herkunft“. Dies umfasst sowohl die eigene Sozialisation oder das Gewordensein des eigenen Körpers/Begehrens, als auch kulturgeschichtliche Perspektiven. Zu Beginn analysieren wir zeitgenössische Essays von bspw. Yōko Tawada, Deborah Levy und Claudia Rankine.