Grundlagen Lyrik: Poetiken vom Barock bis zur Romantik
Das zweisemestrige Modul gibt einen detaillierten Überblick über Poetiken, poetologisch-ästhetische Quelltexte und Manifeste vom Barock (Andreas Gryphius, Catharina Regina von Greiffenberg u.a.) über die Weimarer Klassik bis zur deutschen Romantik (WS 2021/2022) und vom Naturalismus (Arno Holz), Symbolismus (Stéphane Mallarmé) und Expressionismus über die historischen und Nachkriegsavantgarden bis zur Gegenwart (SS 2022). Mit seinem „Buch von der deutschen Poeterey“ (1624) forderte Martin Opitz eine neue, ‚hochdeutsche’ Literatursprache. Poetologisches Fundament blieb die Rhetorik. Die Weimarer Klassik formulierte eine eigene Kunsttheorie, die mit den Begriffen „Kunstautonomie“ bzw. „Autonomieästhetik“ nur unzureichend gekennzeichnet ist. Mit seinen Schriften „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ und „Über naive und sentimentalische Dichtung“ kann Friedrich Schiller zusammen mit Friedrich Schlegel („Über das Studium der griechischen Poesie“, „Gespräch über die Poesie“) als Begründer der modernen Literaturtheorie gelten. Formeln wie „Unendliche Rhetorik“ und „progressive Universalpoesie“ markieren moderne Aspekte einer literarischen Produktionsgemeinschaft, die es als (früh)romantische Bewegung unternahm, etablierte Literatur-Systeme zu sprengen.