Vertiefung Lyrik
Zu wem, mit wem spricht ein Gedicht und aus welcher Haltung heraus? Ausgehend von Anja Utlers Definition als mehrstimmigem Selbstgespräch, betrachten wir verschiedene mögliche Antworten und probieren unterschiedliche Sprechpositionen. Dabei schauen wir auf eigene wie auf die Texte anderer, schreiben z.B. Gebete und Psalmen, Schimpfoder Lästergedichte, Wir-Texte, Du-Texte, dokumentarische Gedichte und homophone Übersetzungen und fragen danach, in welchem Verhältnis fremdes und »eigenes» Material oder Anreden, grammatisches Personal und Ansprechbarkeit zueinander stehen können. Lektüreempfehlungen: Heimrad Bäcker, nachschrift; Paul Celan, Psalm; Don Mee Choi, DMZ Colony; Inger Christensen, alphabet; Martina Hefter, Chor der Lästerer; Johann Wolfgang von Goethe, Prometheus; Christine Lavant, Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte; Monika Rinck, Ansprechen. Münstersche Poetikdozentur; Jerome Rothenberg, Technicians of the Sacred; Anja Utler, Manchmal sehr mitreißend; Die Schrift, verdeutscht von Martin Buber, gemeinsam mit Franz Rosenzweig, Psalmen