Poetik der Gegenwartslyrik: Prosagedichte
Sobald ein Gedicht nicht mehr klar dem Gebot der Versform entspricht, ist schnell die Rede vom Prosagedicht. Damit hat es sich dann häufig auch, was fehlt, ist ein prüfender Blick auf die Spezifik seiner sprachlichen Mittel. Das Seminar nimmt sich diese bestehende Unschärfe zum Anlass, anhand von Prosagedichten deren Fähigkeit wahrzunehmen, die Spannung zwischen Lyrik und Prosa zu binden als auch ihr Abgleiten in verschiedene Untiefen nachzuvollziehen. Was macht Sprache in ungebundener Form dennoch zu einem Gedicht? Wann sieht dagegen ein Text lediglich aus wie ein Gedicht und wird im Grunde Prosa in Versform nur inszeniert? Und wo wird Prosa unnötig lyrisch aufgebläht? Das sind Fragen, die Aufschluss geben über Sprachformen von Dichtung als auch etwaige Täuschungsmanöver. Sie sind eingeladen, Ihre und beispielhafte Prosagedichte mitzubringen und gemeinsam im Seminar zu besprechen.