Ulrike Draesner

Vertiefung Lyrik

Gedichte sind „Literatur, nur krasser“. So vor kurzem zwei junge Leser:innen in einer Buchhandlung vor dem Lyrikregal. Das Seminar widmet sich diesem „krasser“ unter zwei Aspekten. Zum einen werden wir uns Gedichte ansehen, in denen die eine Sprache, die das Gedicht ist, aus mehr als einer (National)Sprache besteht. Was bedeutet diese sogenannte Mehrsprachigkeit? Welche Funktion(en) erfüllt sie? Wie stellt das Gedicht selbst sich seinen Klangkörper und seine Rezeption vor? Zum anderen wollen wir uns auf die Verwendung „kleiner“, (scheinbar) unabdingbarer Wörter konzentrieren. Welche Rolle spielen „und“, Artikel und Pronomen in zeitgenössischen und in Ihren eigenen Gedichten? Sind sie verzichtbar? Wie leichthändig (leicht-sinnig?) setzen Sie sie ein? Was passiert, wenn sie wegfallen? Im Seminar werden sich Werkstattgespräche zu den von Ihnen vorgelegten Texten mit Sitzungen abwechseln, die sich dem Close Reading bereits veröffentlichter Gedichte widmen.

Lyrik