Ästhetik, Kultur- und Sprachtheorie: Stil
Stil ist eine Auffälligkeit, eine betonte Anordnung der Zeichen. Die wollen mehr als nur
verstanden sein. Man möchte nicht nur wahrgenommen werden, sondern sich ausdrücken.
Mitunter drückt sich dabei aber eher ein Muster durch, als dass man der Sprache
seinen Stempel aufdrückt. Und sowieso kommt vor dem Schreiben noch das Denken.
Es lohnt sich daher, nicht nur herauszufinden, wie man schreibt, sondern auch, wie man
denkt – und wo man mit Schreib- wie Denkgewohnheiten bricht. Was hier so salopp
anklingt, kennt eine ästhetische Auseinandersetzung bis zurück in die Antike. Was also
ist dieses Mehr an Sinn und wie kommt man ihm sprachlich bei? Das Seminar ist zweisemestrig
und bietet daher genug Raum für Lektüre, Analyse und Anwendung. Dabei
lassen sich sowohl Begriffe wie „Denkstil“, „Zeitstil“, „Individualstil“ oder „Framing“
klären als auch Konzepte von Literatur näher betrachten (z.B. Weltliteratur, Trivialliteratur,
International Style), die für die Ästhetik als Theorie wie Phänomen der Gegenwart
wirksam sind.