Grundlagen Lyrik
Das zweisemestrige Modul führt in die Vielfalt poetischer Formen, poetischer Verfahren
und poetischen Denkens ein. Es folgt der deutschsprachigen Poesie von ihren Anfängen
(Sprüche, Epos) bis heute (Lyrik des Anthropozäns). Im Wintersemester befragen wir
die historischen Produktions- und Rezeptionsbedingungen zwischen 1200 und 1900
und lernen, mit „alter“ Lyrik umzugehen: Welche Formen wurden erfunden (und was
bedeuten sie heute), was ist fremd – und wie inspiriert es uns? Poesie ist intensiv eigensprachlich,
was (vielleicht paradoxerweise) auch heißt: Sie hat sich von jeher in einem
Gespräch über die Nationen und deren Sprachgrenzen hinweg entwickelt. Unser Blick
wird also mehrsprachig und zumindest europäisch sein. Zudem werden wir untersuchen,
wie Poetiken das Verständnis von Poesie bzw. Schreibprozessen begleitet/geformt
haben. In den Seminarstunden werden historische Texte nach einem Impulsreferat
durch eine:n Studierende:n gemeinsam analysiert (close reading). Zudem werden Referate
zu Themenkomplexen der Lyrik(geschichte) übernommen.
Zur Vorbereitung: Dieter Burdorf, „Einführung in die Gedichtanalyse“ (Stuttgart, 2015)