Susanne Heinrich

So, jetzt sind wir alle mal glücklich

3 Paare feiern Polterabend in einem Hotel. Franziska und Georg wollen heiraten, obwohl Georg “der hässlichste Mann ist”, den Franziska je hatte. Clara hat ihre “Übergangslösung” Frank mitgebracht, Max kommt mit seiner neuen, viel jüngeren Freundin Charlotte. In der Nacht brechen bei unmäßigem Alkoholkonsum unterschwellige Konflikte und Feindseligkeiten wieder auf, lässt die Paare in verbalen Attacken gegeneider laufen, bis es im Morgengrauen beinahe in einer Katastrophe endet. Abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Franziska, Clara und Max erzählt, lässt S. Heinrich ihre Figuren kaltschnäuzig und abgebrüht über die Liebe schwadronieren und über eine Welt räsonnieren, die “nichts als Sex ist und Vorbereitung darauf”. Die junge Autorin (Jahrgang 1985) zeichnet ein modernes Gesellschaftsporträt der um die 30-Jährigen: unsympathisch, egoistisch, trostlos. Gekonnt und abgeklärt geschrieben. Origineller Titel und Coverbild. Eine typische Gegenwartsautorin (vgl. “In den Farben der Nacht”, ID 43/05, “Die Andere”, BA 6/07), deren Werke große Bibliotheken wohl bereithalten sollten. (Dagmar Härter)

Roman
DuMont
2009