Olga Grjasnowa

Die juristische Unschärfe einer Ehe

Altay ist Psychiater und liebt eigentlich Männer, ist aber mit Leyla verheiratet, die nach einem Unfall nicht mehr Ballett tanzen kann. In ihr Leben drängt sich Jonoun und verführt Leyla, dann auch Altay. Eine aufregende Dreiecksbeziehung beginnt. Orte der Handlung: Berlin, Moskau und Baku. (Martina Freier), Ganz anders als in ihrem 1. Buch “Der Russe ist einer, der Birken liebt” (s. ID-A 6/12) geht es in diesem spannenden Roman nicht um Heimat und Wärme, sondern um die Liebe, vor allem die homosexuelle. Altay ist Psychiater und schwul. Trotzdem lebt er in einer Art Scheinehe mit Leyla, einer nach einem bösen Unfall nicht mehr tanzenden Ballerina. In ihre Wohnung in Berlin drängt sich Jonoun, die ganz anders ist als das Paar. Sie ist chaotisch und unberechenbar. Und bald drängt sie sich auch in das Leben von Altay und Leyla, indem sie die junge Frau mit aller Macht begehrt und verführt. Das wiederum kann Altay nicht zulassen. Sie fahren gemeinsam in den Kaukasus, ins öde Baku, ins aufregende aserbaidschanische Land. Eine subtil geschilderte, atemlos erzählte Dreiecksgeschichte voller Leben, voller Gefühle, voller Liebe und voller Hass. Am Ende zerbricht die Liebe, es bleiben 3 verletzte Menschen zurück. Sehr lebendig und plastisch von der aparten, preisgekrönten Aserbaidschanerin Grjasnowa geschrieben, der Leser/die Leserin legt das Buch nur ungern aus der Hand. Allen Bibliotheken sehr empfohlen

Roman
Hanser
2014