Schwätzen und Schlachten
Mit großer Lust an Ab- und Ausschweifungen erzählt die Autorin von 3 jungen Männern in Berlin, die ihr Leben nicht in den Griff bekommen und sich gelegentlich auch als Hausmusiktrio versuchen. Und dann ist da noch die Sache mit einem vermeintlichen Verbrechen … (Bettina Prior-Kamer), Als V. Rossbacher (zuletzt BA 6/09) mit einem Auszug aus “Schwätzen und Schlachten” im Wettbewerb um den Bachmann-Preis 2010 antrat, war die Jury tief gespalten. In diesem Buch wird viel, ja fast endlos geschwätzt (und wenig geschlachtet), und genau wie der sich im Text immer wieder einschaltende und zu Kürzungen mahnende Lektor Olaf kann man als Leser entweder an den Ab- und Ausschweifungen und den Running Gags des Textes verzweifeln oder sich an den Absurditäten des sprachlich opulenten Textes erfreuen. Worum geht es? Um 3 junge Männer in Berlin, die sich gelegentlich auch als dilettantisches Hausmusiktrio versuchen und ihr Leben nicht so richtig in den Griff bekommen. Einer der 3 studiert Literatur, den anderen treibt die unerfüllte Sehnsucht nach Frauen um und der 3. macht irgendwas mit Medien und schreibt Texte, darunter einen geheimnisvollen “Schlachtentext”, aus dem die anderen beiden ein Verbrechen herauslesen wollen, denn “da wurde einer umgebracht” – oder etwa doch nicht? Erst nach schier endlosen Abschweifungen setzen sich die Puzzlesteine zusammen. Für ausdauernde und geduldige Leser. (Bettina Prior-Kamer)