Stromland
Iquitos am Amazonas, 1984: Irina ist gemeinsam mit ihrem Freund Hilmar auf der Suche nach ihrem Zwillingsbruder. Thomas war Teil der Filmcrew um Werner Herzog und Klaus Kinski, ist jedoch nach Abschluss der Dreharbeiten zu »Fitzcarraldo« spurlos verschwunden. Entlang der großen Flüsse reisen die beiden in den Regenwald des Amazonasbeckens und tief hinein in die Abgründe menschlicher Hoffnungen und Sehnsüchte. Auf mehreren Ebenen erzählt »Stromland« von Verschollenen und der Suche nach dem richtigen Leben, nach unberührten Orten und neuen Wahrheiten. Dabei führt der Roman durch drei Jahrhunderte, in denen Auswanderer und Abenteurer ihre Spuren hinterlassen haben, und verknüpft Orte, Personen und Familiengeschichten über die Zeit hinweg zu einem engen Netz, in dem sich alle Figuren verfangen haben. „Wacker hat sowohl eine etwas ungewöhnliche Zeit als auch einen ungewöhnlichen Ort für seine Handlung gewählt. Der Roman mit seinen Zeitsprüngen umfasst mehrere Jahrhunderte. Der Hauptstrang – die Suche im Amazonas-Becken – führt in die 1980er-Jahre, als in jener Zeit der Film gedreht wurde. Wie eine Reihe historischer Figuren von Eroberern und Entdeckern wie Francisco Pizarro oder Francisco de Orellana bildet auch das filmische Werk Herzogs, das 1982 in die deutschen Kinos kam, einen realen Hintergrund des Buches. An manchen Stellen wird auf den exzentrischen und cholerischen Charakter Kinskis verwiesen. Carlos Sommervogel, ein französischer Jesuit, könnte Namenspate für die Figur des Jesuiten Georg Sommervogel sein. Mit einer sehr bilderreichen, dichten und sinnlichen Sprache lässt Wacker, der am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert und zuletzt mit „Dahlenberger“ (Verlagshaus Jacoby & Stuart) einen Jugendroman vorgelegt hat, den Sehnsuchtsort auf der anderen Seite des Atlantiks im Kopf des Lesers entstehen“ (zeichenundzeiten.com)