Synke Köhler

Die Entmieteten

Synke Köhlers erster Roman nach ihrem Erzählband “Kameraübung” (ID-A 17/16). Die Bewohner eines Mietshauses im Osten Berlins sind Alteingessene. Unterschiedliche Geschichten und Emotionen verbinden sie mit ihren Wohnungen. Als alle Mieter jedoch eines Tages einen Brief erhalten, der den Abriss des Hauses und das Ende des Mietvertrages verkündet, ist es vorbei mit dem sonst so eingefahrenen Leben. Während ein Teil der Bewohner einen Widerstand organisiert, treffen sich andere mit der Mieterberatung, wieder andere hätten mit der Sache am liebsten gar nichts zu tun. Die ebenso eigenwillige wie wehrhafte Hausgemeinschaft geht gegen die Hausverwaltung vor, muss dabei jedoch erst einmal die eigenen Differenzen überwinden. Die in Berlin lebende Autorin ist selbst von Verdrängung bedroht und schreibt daher ausgehend von ihrem eigenen Erfahrungsschatz. Ein Thema, das alle betrifft und unter dem viele leiden. Köhlers Charaktere und deren Interaktionen bergen eine Tragikomik sowie Überspitztheit, wirken dabei jedoch recht authentisch und nahbar. Überall einsetzbar, in Grossstadtbibliotheken empfohlen

Roman
Satyr
2019