Marzahn, mon amour: Geschichten einer Fußpflegerin
Katja Oskamp ist Mitte vierzig, als ihr das Leben fad wird. Das Kind ist aus dem Haus, der Mann ist krank, die Schriftstellerei, der sie sich bis dahin gewidmet hat: ein Feld der Enttäuschungen. Also macht sie etwas, was für andere dem Scheitern gleichkäme: Sie wird Fußpflegerin in Berlin-Marzahn, einst das größte Plattenbaugebiet der DDR. Und schreibt auf, was sie dabei hört – Geschichten wie die von Herrn Paulke, vor vierzig Jahren einer der ersten Bewohner des Viertels, Frau Guse, die sich im Rückwärtsgang von der Welt entfernt, oder Herrn Pietsch, dem Ex-Funktionär mit der karierten Schiebermütze. Geschichten voller Menschlichkeit und Witz, Wunderwerke über den Menschen an sich – von seinen Füßen her betrachtet. „Und nie mehr sollte man auf Fußpfleger*innen hinabschauen. Sie können allesamt ungeahnte Fähigkeiten in punkto Seelenpflege haben. Katja Oskamp setzt nicht nur den Menschen Marzahns, sondern auch einem ganzen Berufsstand ein literarisches Denkmal“ (goethe.de/rosinenpicker)