Ronya Othmann

Die Sommer

Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden… Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) über das Dasein zwischen zwei Welten. Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ronya Othmanns Debütroman ist voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt. Es ist „ein Buch, das vom Leben und Erleben zwischen zwei Kulturräumen erzählt. Leyla, die Hauptfigur, ist die Tochter einer deutschen Mutter und eines jesidischen Kurden, jener Volksgruppe, die vom IS als Ungläubige verfolgt und in einem von der UN als Völkermord eingestuften Akt im Jahr 2014 brutal abgeschlachtet wurde. Die Zerrissenheit der Zeit, die sich auch in der Diskrepanz unterschiedlicher Erfahrungswirklichkeiten bemerkbar macht, braucht allerdings nicht zwingend einen Migrationshintergrund, um auf glaubhafte Weise Gegenwart abzubilden“ (litrix.de)

Roman
Hanser
2020