Die Überflüssigkeit der Dinge
Ina hat sich eingerichtet in einer Welt, in der niemand etwas von ihr erwartet. Mit ihrem Mitbewohner Falk streift sie durch die Nächte auf St. Pauli und begnügt sich mit genug Schlaf, etwas Sex und Gin Tonic. Als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt, wird Ina eingeholt von einer Kindheit im Theater und den Gedanken an einen Vater, den sie nie kennengelernt hat. Ausgerechnet jetzt kehrt er zurück nach Hamburg und inszeniert Shakespeares Sommernachtstraum. Und Ina, die endlich so etwas wie einen Plan hat, nimmt einen Aushilfsjob in der Kantine des Theaters an. Doch bevor sie sich überlegen kann, ob sie sich dem Vater offenbart, trifft sie auf die Schauspielerin Paula. Ina, die ihr Herz bisher weder an Dinge noch an Menschen gehängt hat, lernt die Liebe kennen – und den Verrat an ihr. “Janna Steenfatt gelingt es in “Die Überflüssigkeit der Dinge” ausgesprochen gut, Beziehungen zu charakterisieren: zwischen den zwei Frauen, zwischen den Mitbewohnern und zwischen dem Küchenteam der Kantine. Auch und gerade für Inas Liebesleben findet sie schöne Formulierungen. Mit witzigen Wortschöpfungen verhindert sie, dass die Geschichte den Leser runterzieht. Manchmal reicht ein Wort. Ein Nachbar zum Beispiel grüßt immer “koksfreundlich”. Einzig Steenfatts Hang zu Relativsätzen, drei, vier hintereider gehängt, verrät ein sich-manchmal-nicht-entscheiden können. Dafür kann sie besonders gut Spannung aufbauen” (ndr.de)